Anflug aus dem Königreich Pottyland

  • Im Luftraum über dem Charles Macauly Airport befindet sich die Dienstmaschine des pottyländischen Außenministers - eine speziell modifizierte AERO-P1000 - im Landeanflug.

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    Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Dialog mit dem Tower - soweit man es im pottyländischen Cockpit hören konnte:


    "Hier KPD-RXLR, Dienstmaschine in diplomatischer Mission. Wir haben Bier an Bord, ich wiederhole: Wir haben Bier an Bord."

    (...)

    "Nein, wir wollen landen. Geflogen sind wir schon die ganze Zeit. Und das Bier ist gekühlt. Sehr gut gekühlt."

    (...)

    "Ja. Aber ich wollte jetzt keinen Looping machen. Das wäre schlecht für die Fracht. Wir wollen kein Bier verschütten, dann müsste man uns als Stümper bezeichnen."

    (...)

    "Stümper. Das ist pottyländisch und bedeutet soviel wie 'Mensch, der Bier verschüttet hat', was als Respektlosigkeit gilt. Können wir jetzt landen?"

    (Ja.)

    "Danke."


    Und so setzte die Maschine sanft auf. Der Pilot gab noch nach dem "Danke" sehr spezifische Instruktionen für das Bodenpersonal. Und so entfaltete sich, nachdem das Flugzeug die Parkposition erreicht hatte, ein elegantes Ballett aus Effizienz, Eleganz und Timing. Just in dem Moment, in dem der pottyländische Außenminister ohne hinzuschauen aus der Tür trat, wurde die Gangway herangeschoben. Lord Reis - wie immer in seinem AuMi-Sakko (TM) gekleidet - setzte sich seine Sonnenbrille auf, sog die Luft ein, schloss für einen Moment die Augen und schaute sich um.


    Hallo West-Nerica! Schön, dass ich hier bin.


    Das Bodenpersonal begann bereits damit, das Gastgeschenk - drei Fässer wildgurkenfreies Wildgurkenbier - auszuladen, während der Außenminister die Gangway herunterschritt und sich danach umsah, ob und wie er begrüßt wird. Er hoffte darauf, dass man hier wusste, dass er kein Freund großer Empfänge und Protokolle war. Doch er ging davon aus, dass der Staat, der ein großes Augenmerk auf das Militär richtet, dies dennoch auf irgendeine Art und Weise bei Empfängen einsetzen würde.

  • Wie immer schlecht gelaunt schlürft Jaja zum gerade gelandeten Flugzeug. Irritiert starrt er auf die Fässer und dann auf den Gentleman der die Gangway heruntergelaufen kommt. Makena atmet ein letztes Mal schwerfällig und spult das von der Regierung vorgegebene Programm ab.


    Welcome to West Nerica, your most favorite tourists destination on the western nerican shore.


    Haben Sie einen Pass bei sich, Sir?

  • Er grinst den freundlichen Herrn an, der ein aus seiner Sicht gut verständliches Albernisch spricht. Aber warum erzählt er etwas von "Tourist"?


    Aber sicher habe ich den. Einen Moment bitte.


    Nachdem er in den Taschen seines Sakkos wühlte, zeigt er seinen Diplomatenpass


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    Das "D" steht für "Diplomat". Gestatten - Lord Reis, Außenminister des Königreichs Pottyland. Die werte Kollegin Bafundi hatte auf mein Schreiben geanwortet und mir mitgeteilt, ich könne jederzeit ankommen.


    Mit einem Lächeln, in das man einen Backstein werfen möchte, zeigt er den Pass, gibt ihn aber nicht aus der Hand.

  • Bafundi? Hätte ich mir denken können. Es ist immer eine von denen, wenn es Arbeit gibt.


    Jaja sieht sich den Pass genauer an und seufzt nochmal. Dann holt er ein mit verstaubtes, mehrmals mit Tape umwickeltes Walkie-Talkie hervor.


    Alright, I've got a damn 291 here.


    Eine unverständliche Stimme ertönt aus dem Gerät und Jaja läuft rot an.


    What? Wait! No, no ... two NINE one ... ein ausländischer Diplomat. Da ist kein totes Tier auf der Landebahn.
    Dude, come on those codes are not that hard to learn.


    Ihre Ankunft wird bereits...ähm...erwartet, Mr äh Rice. Es wird nur noch einen Moment dauern.

    Cigarette?


    Makena kramt in seiner Jackentasche und hält Reis eine geknickte Zigarette hin.

  • Währenddessen kommen diverse Polizisten auf die Landbahn geeilt. Einige der Männer knöpfen sich noch im Laufen die Hemden zu. Es braucht einige Zeit, eine Menge Zuknöpfen von Hemden und viel chaotisches Geschrei bis die Polizisten endlich eine halbwegs akzeptable Reihe bilden.


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    Minister of Foreign Affairs
    of the Republic of West Nerica

  • Er schmunzelt - die Code-Verwechslung ist ihm sympathisch. Mit einem Blick auf die Zigarette sagt er:


    Japp. Das ist eindeutig eine Zigarette.


    Die nun herbeieilenden Menschen in Uniform findet er hingegen etwas weniger amüsant - offenbar wurde dieser Teil des Memos/Dossiers nicht übersandt. Naja, nun sind uniformierte Leute nunmal da, da ist ein wenig Entspannung auch nicht verkehrt. Also nimmt er - weil der nette Herr vom Militär ihm offensichtlich seine letzte Kippe anbietet und er den armen Mann nicht rauchlos lassen will - ein metallenes Etui aus seinem AuMi-Sakko (TM), dem er eine Zigarette entnimmt.


    Haben Sie Feuer?

  • Jaja überreicht Reis ein Feuerzeug.


    Lustig, oder? Erwachsene Männer benehmen sich wie Kindergartenkinder nur weil irgendjemand wichtiges hier ankommt. Aber wem sage ich das, was? Sie sehen das ja öfters.


    Makena lacht schadenfroh und zieht an einer Zigarette.

  • Danke sehr.


    Mit einem ehrlichen Lächeln nimmt er das Feuerzeug entgegen, nimmt einen Zug von der Zigarette und muss lachen.


    Ja, ich verstehe dieses ganze Gewese auch nie. Man kommt irgendwo an, möchte friedlich mit jemandem etwas trinken und wird von Leuten in Uniform empfangen....


    In diesem Moment schaut er grinsend Herrn Jaja an


    Also einzelne Leute in Uniform sind ja kein Problem. Aber so eine ganze Reihe von uniformierten Leuten ist doch immer etwas komisch.

    Ich weiß, das soll dem Gast sagen "Guck mal, diese Leute werden dich beschützen, falls jemand dir hier was Böses möchte" - aber es sagt immer auch irgendwo aus "Guck mal, diese Leute treten anderen Leuten in den Arsch. Leg dich nicht mit ihnen an."


    Er nimmt einen weiteren tiefen Zug von der Zigarette und klopft Herrn Jaja freundlich auf die Schulter


    Hauptsache, es wird nicht wieder die Hymne gespielt. So gerne wie ich sie auch höre - dieses ganze Protokoll-Gewese ist überhaupt nicht meins. Und einmal quäkte eine grottenschlechte MP3 aus den Flughafenlautsprechern. Das war grauenhaft, sage ich Ihnen. Grau-en-haft.

  • Die da? Those guys don't kick asses anymore. Deshalb sind sie ja hier. Niemand kommt hier freiwillig her. Die werden "wegbefördert" damit sie nichts wichtiges mehr verbocken können.


    Jaja setzt die Anführungszeichen mit einen Händen während er spricht und lässt seinen Blick über den nahezu leeren Flughafen wandern. Dann grinst er und zieht nochmal an der Kippe bevor ein altes Handy mit einem dicken Riss im Display aus der Tasche zieht.


    Was die Hymne angeht. Das können wir toppen.


    Nach ein paar Tastendrücken düddelt die pottyländische Hymne kaum erkennbar und vollständig übersteuert aus den viel zu leisen Lautsprechern des Handys. Makena wippt - natürlich vollkommen aus dem Takt - mit und lacht heiser.

  • Eine schwarze Limousine kommt angefahren und Umuto Bafundi steigt aus.Als sie die schiefen Töne vernimmt zischt sie Officer Jaja an.


    Machen Sie das sofort aus. Was soll der Quatsch? Reißen Sie sich zusammen, Jaja.


    Dann wendet sie sich dem Besucher zu.


    Es tut mir aufrichtig Leid, Mr Reis. Wir hätten jemandem vom Ministerium schicken und Sie nicht der Border Patrol überlassen sollen.

    Auf jeden Fall ist es schön Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir. Ich bin Umuto Bafundi, Minister of Foreign Affairs. Ihr Besuch ehrt uns außerordentlich ... auch wenn es nicht den Eindruck machen sollte - glauben Sie mir es ist so.

    Minister of Foreign Affairs
    of the Republic of West Nerica

  • Er lacht herzhaft auf, ehe er mit einem freundlichen Lächeln auf seine Kollegin zugeht und sie zur Begrüßung umarmt - das ist so Brauch


    Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Kollegin. Der werte Herr hat mehr Humor, als es auf den ersten Blick den Anschein macht. Das gefällt mir!


    Und es freut mich, dass Sie mich hier empfangen und so schnell auf ein Schreiben reagiert haben. Darf ich Sie direkt etwas fragen? Arbeitet eine gewisse "Rose" bei Ihnen?

  • Sie erwidert die Umarmung selbstverständlich ohne sich die Überraschung anmerken zu lassen.


    Er hat Humor? Das freut mich zu hören. Wer hätte das erwartet?


    Was Rose angeht, Sie werden sicher bald treffen, Sir. Was halten Sie von einem Abstecher in ein Restaurant zum Auftakt Ihres Besuches?

    Minister of Foreign Affairs
    of the Republic of West Nerica

  • Er klatscht in die Hände und reibt sie dann aneinander - für ihn ein Zeichen des Aufbruchs, der Freude oder kalter Hände. Letzteres kann man wohl ausschließen.


    Das klingt hervorragend! Ich bin auf die westnericanische Küche sehr gespannt. Und die besten Gespräche führt man sowieso beim Essen. Und auf Rose bin ich natürlich auch gespannt ;)


    Ich hoffe, dass Sie dabei die Lücken in meinem Dossier auffüllen können. Meine werte Sekretärin Lucy Auch, die immer unheimlich gründlich recherchiert, hat ein bemerkenswert unvollständiges Dossier erstellt.