Beiträge von Lord Reis

    Roses gehauchte Worte sorgen für eine Gänsehaut, was weniger an den Worten selbst liegt, sondern mehr an der Nähe. So haucht er zurück


    Wenn du es dir als Arbeitszeit aufschreiben willst - ist es dann nicht eher Teil der west nericanischen Diplomatie? ;)


    Er bekommt erst, als die Getränke auf dem Tisch abgestellt werden, mit, dass der Mann mit einem guten Draht zu seinem Handtuch wieder da ist - mit Getränken.


    Thanks, mate - das sieht echt gut aus! Also die Getränke.


    Grinsend erhebt er sein Glas und zwinkert Rose zu


    Na gut - nicht nur die Getränke. Auf einen unvergesslichen Abend und eine unvergessliche Nacht!

    Die Nacht, der Abend, der Nachmittag, die Mittagszeit... Ich denke, da fließt an manchen Tagen vieles ein, je nach Ausdauer...


    Statt einfach nur zurückzuzwinkern legt er eine Hand auf ihre Schulter und schaut ihr tief in die Augen, während der nericanische Frood in Richtung Tresen verschwindet.


    Ich würde sagen, nach dem Drink suchen wir uns eine... ruhigere Stelle, um dort in Ruhe zu... "reden".

    I am not your mate, buddy... Aber sympathisch, dass hier gedutzt wird. Dass übernimmt Reis direkt. Der Nerican Ice Tea kommt nicht in Betracht, zumindest erstmal nicht. Er hat heute noch etwas vor...


    Thanks, mate. Einen Nerican Dream für mich dann bitte. Der klingt sehr tasty :)


    Reis stubst Rose zwinkernd mit dem Ellenbogen an.


    Immerhin der "Sunrise" ist bei beiden gleich ;) Wobei ich ja gedacht hätte, "Nerican Sunrise" wäre dein Kosename am Morgen.

    Bei Roses Beschreibung des Nerican Sunrise muss er lachen - eine hervorragende Umschreibung für "genauso, nur komplett anders"! Als er die Zutaten hört, vergeht ihm das Lachen aber leider wieder.


    Kaffee und Espresso mit Rum? Eine seltsame Mischung - ich glaub, ich würde lieber etwas anderes probieren...


    Er schaut den Herrn, der weiß, wo sein Handtuch ist, freundlich an


    Was würden Sie denn empfehlen?

    Was empfiehlst du denn, Rose? Noch einen Ogogoro?


    Er nickt dem Herrn mit Handtuch über der Schulter zu - dieser Mann weiß offensichtlich, wo sein Handtuch ist. Allein das führt schon zu einem anerkennenden Blick Reis'.


    Hi :) Sie wissen offensichtlich wirklich, wo Ihr Handtuch ist. Das ist eine sehr wichtige, geradezu essentielle Sache.


    Er sagt diese Worte sehr freundlich und ernsthaft. Doch wer sich mit der pottyländischen Handtuchkultur nicht auskennt, könnte meinen, er wollte ihn verarschen.

    Reis trifft kurz nach Rose im Tea Room ein. Da viele Blicke auf ihm ruhen, hält er sich mit Körperkontakt noch ein wenig zurück, um Rose nicht in Verlegenheit zu bringen. Er schenkt einfach allen Leuten im Raum ein Lächeln, ehe er das größte Lächeln in Roses Richtung lenkt.


    Du hast Geschmack, Rose. Sieht gemütlich aus

    Reis reibt sich kurz die Augen


    Ja, ein Absacker wäre jetzt genau das Richtige. Ich denke, wir können auch morgen noch Weiteres besprechen. Und wenn es erstmal nichts zu besprechen gibt, schaue ich mir gerne noch ein paar sehenswerte Ecken des Landes an.


    Ich folge dir, Rose :)

    Ich weiß ja nicht genau, wie der Ratifizierungsprozess bei Ihnen abläuft. Mir wäre es möglich, den Vertrag direkt zu unterschreiben und meinem König vorzulegen.


    Und ich finde, den Abschluss solcher harter und zäher Verhandlungen sollte man gebührend feiern - auf eine friedliche und lange dauernde Zusammenarbeit anstoßen ist da das Mindeste.

    liest sich interessiert die Änderungsvorschläge durch


    Nun, was die Einreise angeht - wir in Pottyland sind damit relativ flexibel. Wer kein Arsch ist, darf gerne zu uns kommen und auch bleiben. Wir erlauben die mehrfache Staatsbürgerschaft ohne Einschränkungen. Eine Beschränkung der Aufenthaltsdauer ist uns komplett fremd.

    Daher sehe ich die vertragliche Beschränkung auf 90 Tage ein bisschen zwiegespalten, denn damit wären West Nericaner gegenüber anderen Einreisenden möglicherweise - zumindest auf dem Papier - benachteiligt.


    Allerdings weiß ich, dass dieser Punkt überall sehr unterschiedlich gesehen wird. Man bedenke nur, dass Astor seine Visaregelungen derzeit drastisch verschärfen will zum Beispiel.


    Und natürlich ist auch der Vertrag immer auslegungsfähig. So könnte man durchaus sagen "90 Tage ohne Visum sind in beiden Richtungen in Ordnung - wer länger in Pottyland bleiben möchte, darf dies auch, entsprechend unserer nationalen Gesetze. Und wer als Pottyhead länger in West Nerica bleiben möchte, darf das nur, wenn die Gesetze West Nericas dies zulassen."


    Wenn Sie mit dieser Auslegung leben können - ich kann es -, dann sind die Verhandlungen quasi schon abgeschlossen und ich kann mit Ihren Änderungsvorschlägen sehr gut leben.


    Lächelnd trinkt er noch einen Schluck Orangensaft.

    Der dreifache Coconut Ballbreaker? Nein, never heard of it. Den sollten wir dringend einmal ausprobieren.

    Wenn Sie uns in Pottyland besuchen, wird der König den bestimmt für Sie zubereiten :)

    Was halten Sie davon wenn wir hier Nägel mit Köpfen machen und eine Botschaft in Pottyland eröffnen. Dann wären gegenseitige Besuche an der Tagesordnung und wir könnten uns direkt zum Cocktailtrinken verabreden ... und das wären dann sogar noch geschäftliche Anlässe!

    Die Idee begrüße ich. Vor dem Eröffnen einer Botschaft steht bei uns in der Regel der Abschluss eines Grundlagenvertrages, damit die grundsätzlichen Beziehungen zwischen den Staaten geregelt sind, ebenso wie die Rechtsverhältnisse zur Botschaft.


    Ich habe hier einfach mal eine Variation unseres Standardentwurfs mitgebracht, der natürlich noch an die weiteren Gegebenheiten zwischen unseren Staaten angepasst werden kann.


    Aus seinem Sakko zieht er einen Vertragsentwurf, in dem jeweils handschriftlich "Republic of West Nerica" sowie der neu eingefügte Artikel 3 Absatz 4 eingefügt wurden und legt ihn vor


    Grundlagenvertrag zwischen dem Königreich Pottyland und der Republic of West Nerica

    Präambel:
    Als Grundlage für gute Beziehungen beider Vertragspartner und aufgrund des Willens ihrer Repräsentanten, diese Beziehungen zu festigen und auszubauen, schließen das Königreich Pottyland und die Republic of West Nerica nachstehenden Vertrag.
    Dieser Vertrag dient dazu, beide Länder (im Vertrag auch als Vertragsstaaten, Unterzeichnerstaaten bezeichnet) in näheren persönlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontakt zu bringen und die Beziehungen weiter auszubauen. Er ist ein Zeichen der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung sowie eine Festigung der gegenseitigen Anerkennung.



    Artikel 1 - Die persönliche Ebene
    Bürgern und Repräsentanten der Vertragsstaaten ist es gestattet, sich frei in den Ländern der Vertragsstaaten zu bewegen und niederzulassen. Es bedarf nicht der Erteilung eines Visums oder einer Aufenthaltserlaubnis. Näheres bestimmen die jeweiligen Gesetze der Vertragsstaaten.


    Artikel 2 - Die politische Ebene
    (1) Die Vertragsstaaten erkennen sich gegenseitig als eigenständige souveräne Staaten an. Die territorialen Grenzen zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung werden ebenso als geltend angesehen wie die Hoheitsgewässer entsprechend dem internationalen Abkommen über die Hoheitsgewässer.
    (2) Es wird festgehalten, dass es untunlich ist, sich in die inneren Angelegenheiten des jeweils anderen Vertragsstaates einzumischen. Es ist jedoch zulässig, höfliche Vorschläge für Regelungen zu unterbreiten oder Missfallen zu einer staatlichen Handlung, die gegen allgemeine Menschenrechte zu verstoßen droht, zu äußern.
    (3) Die Vertragsstaaten sind sich einig, dass sie zueinander eine friedliche Außenpolitik führen wollen und stets versuchen, etwaige Konflikte untereinander diplomatisch zu lösen.
    (4) Für die Vertragsstaaten besteht keine Unterstützungspflicht im Verteidigungsfalle des jeweils anderen Vertragsstaates. Freiwillige Hilfeleistungen sind allerdings möglich sofern der betroffene Staat diesen zustimmt.
    (5) Die Vertragsstaaten ermöglichen den Austausch von Botschaftern. Die ausgetauschten Botschafter unterliegen auf dem als exterritorial geltenden Gelände der Botschaft der Gesetzgebung des entsendenden Vertragsstaates, müssen sich aber außerhalb des Geländes im Rahmen der Gesetze des Gastlandes bewegen. Botschafter besitzen diplomatische Immunität, die nur in Ausnahmefällen von der Regierung des entsendenden Staates aufgehoben werden kann.


    Artikel 3 - Die wirtschaftliche Ebene
    (1) Beide Vertragsstaaten verzichten auf Strafzölle auf Produkte des jeweils anderen Vertragsstaates und vereinbaren Einfuhr- und Ausfuhrzollminderungen.
    (2) Weitere Zollerleichterungen und gegebenenfalls ein Wegfall von Zolleinschränkungen werden ggf. in einem separaten Abkommen geregelt.
    (3) Der Tourismus beider Vertragsstaaten untereinander soll gefördert werden.
    (4) Der freie Warenverkehr zwischen den Vertragsstaaten soll gefördert werden. Näheres wird ggf. in einem separaten Abkommen geregelt.

    Artikel 4 - Die kulturelle Ebene
    (1)Beide Vertragsstaaten vereinbaren einen großzügigen kulturellen Austausch auf allen Ebenen, um allen Bürgern das Wesen und die Eigenheiten der anderen Nation näher zu bringen.
    (2) Als wichtige Aspekte des kulturellen Austausch gelten unter anderem Schüleraustauschprogramme, Studien-, Sprach- und Kulturreisen, Sportveranstaltungen, Ausstellungen, sowie Gastspiele von Künstlern.
    (3) Beide Vertragsstaaten ermöglichen ein Programm zur Städtepartnerschaft. Die Städte der Vertragspartner gelten als ermächtigt, mit Städten des anderen Vertragspartners entsprechende Abkommen zu vereinbaren.
    (4) Das Königreich Pottyland verpflichtet sich, den Kunstschaffenden West Nericas Buchveröffentlichungen im Verlag B.Ü.C.H.E.R. sowie Filmproduktion mit Unterstützung pottyländischer Filmfirmen zu ermöglichen.


    Artikel 5 - Organisatorisches
    (1) Die Vertragsstaaten verpflichten sich, diplomatisches Personal des Vertragspartners bei der Erfüllung seiner Aufgaben jederzeit nach bestem Wissen und Gewissen zu unterstützen, soweit dies nicht zu einer innerstaatlichen Interessenskollision führt.
    (2) Der Vertrag tritt mit der Unterzeichnung und Ratifikation beider Unterzeichnerstaaten statt.
    (3) Der Vertrag hat ab dem Tag der Ratifikation beider Länder unbegrenzte Laufzeit.
    (4) Die Kündigung bedarf der Schriftform und einer Begründung. Die Wirkung der Kündigung des Vertrags tritt 3 Wochen nach Bekanntgabe gegenüber dem anderen Vertragspartner ein, es sei denn, die Vertragspartner einigen sich auf einen früheren oder späteren Zeitpunkt des Wirksamwerdens.

    Well, at least the eternal chancellor tried her best. Sie ist immerhin hartnäckig.

    Hartnäckigkeit in allen Ehren, aber manchmal ist es dann doch sinnvoller, bei einem Projekt die Segel zu streichen anstatt ein totgerittenes Pferd zu schlagen... oder wie auch immer man das nochmal sagt.

    Wir haben das Glück über einige Ölvorkommen vor der Küste und im Hinterland zu verfügen. Der Umsatz davon wandert quasi direkt ins Militär. Der zivile Teil der Regierung versucht mit den verbleibenden Brotkrumen ... ähm ... Erdnüssen sein Glück. Sand hätten wir noch! Aber ein Einstieg ins Sandkastengeschäft kam uns nicht Erfolgsversprechend genug vor.


    Kokosnüsse haben wir noch im Überfluss. Die werden aber eher von Kleinbetrieben angebaut.

    Er muss lachen


    Das Sandkastenbusiness ist unheimlich hart umkämpft. Aber für Sand gibt es doch so viele Verarbeitungsmöglichkeiten - Kuchen, Burgen, Straßen, Zement...


    Kokosnüsse? Es geht nichts über gute Kokosnussmilch. Wussten Sie, dass der liebste Cocktail unseres Königs der von ihm erfundene "dreifache Coconut Ballbreaker" ist?

    Bei all Ihren Jahren in der Diplomatie haben Sie sicher so einiges gesehen, no doubt about that. Möglicherweise ist auch schon die Idee eines solchen Staatenbundes Quatsch. Das würde Miss Bont dann mit Ihrem Völkerbund eine schreckliche Arroganz in der Namenswahl unterstellen, aber in der Sache durchaus Recht geben.

    Als "Quatsch" würde ich das nicht zwingend bezeichnen. Es ist nur ein Stück harte Arbeit - und es muss dabei gewährleistet sein, dass ein solcher Staatenbund dynamisch agieren kann. Oder mal ganz platt auf pottyländisch gesagt: Laberbuden hatten wir schon genug.

    Es spricht einfach Bände, dass dieser "Völkerbund" es nach 5 Jahren Gründungsdauer noch nicht einmal geschafft hat, sich zu versammeln und nunmehr erst einmal darüber abstimmen muss, wo er sich trifft.

    Ja, doch. Ihre Auffassung trifft es recht genau, Sir.

    Das ist nicht meine Auffassung, werte Kollegin. Ich wollte nur sichergehen, dass ich Sie richtig verstanden habe.

    Auf dem Markt habe ich schon ein paar komische Blicke geerntet. Es machte fast den Anschein, als hätten einige Leute da noch nie einen Weißen gesehen... Naja, sagen wir lieber: Einen Anticäer. Ich mag diese Unterteilung in Farben nicht sonderlich.

    Wirtschaftlich sind wir sicher keine international anerkannte Größe. Wir unterliegen diversen Spekulationen auf dem Devisenmarkt und auch unsere Wirtschaftsleistung kann je nach Saison durchaus schwanken.

    Nehmen Sie die Erdnuss-Industrie. Sie basiert auf einem Naturprodukt. Ernteausfälle dort fallen auch im Bruttoinlandsprodukt ins Gewicht. Eine Flut, ein Sandsturm, ein Streik ... all das kann in West Nerica einen großen Einfluss auf die Wirtschaft entfalten.

    Ja, das verstehe ich natürlich. Gerade die Küstennähe birgt ja auch ein gewisses Risiko neben den offensichtlichen Chancen.


    Was sind denn die westnericanischen Hauptindustriezweige - neben den Erdnüssen?

    Es gibt keine Gesetze hier gegen Hanf. Die Leute sollen tun was immer sie wollen. Sie trinken auch schwarzgebrannten Ododoro. Hanf kann unmöglich gefährlicher sein.

    Da haben Sie allerdings Recht. Zudem hatte die Legalisierung von Südhanf bei uns eine sehr positive Auswirkung auf die nationale Kriminalität. Die Leute sind einfach entspannter, wenn sie ordentlich einen geraucht haben. Falls Sie - oder du, Rose - eine Kostprobe haben möchten, können wir gerne eine Südhanftüte zusammen genießen. Natürlich nur wenn Sie möchten. Ich finde es echt entspannend.

    Thank you for those generous offers. Ich werde dafür sorgen, dass unsere Kulturschaffenden davon hören

    You're very welcome. Die Kunst liegt mir selbst sehr am Herzen. Ohne angeben zu wollen - ich bin da recht vielseitig. Filme, Bücher, Musik, Pöter - in allen Richtungen tobe ich mich aus.

    Absolut. Es geht auch über ein bisschen kollegialen Spaß und etwas sportliche Betätigung zum Abschluss einer Verhandlung.

    Wir verstehen uns ;)

    Eine Hähnchenbrust kostet 520 ₦ und nicht 99 ₦.

    tippt wieder auf dem Taschenrechner herum

    Das ist umgerechnet noch nicht einmal eine Öcke...

    Das hoffe ich auch. Es ist doch unser oberstes Bemühen, dass du deinen Aufenthalt als zufriedenstellend in Erinnerung behältst.

    Auch wenn die Verhandlungen manchmal hart sind, kommt man doch immer zu einem gemeinsamen Ergebnis. Und das Schönste an den Besuchen ist doch das Vergnüngen nach getaner Arbeit, nicht wahr?


    Reis überlegt, ob er den Spruch "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" nicht ausnahmsweise mal umkehren sollte.

    Selbstverständlich. Wir könnten uns dort einbringen und ich bin mir sicher, dass uns keine Türen versperrt würden. Let's be honest, though. Die UVNO liegt mindestens im Koma.


    Ich fürchte ein internationaler Staatenbund hat nur dann eine Chance, wenn er nicht fest an ein Land bekoppelt ist und alle Länder dort mit einem gleichen Stimmrecht versehen sind. Vielleicht müsste man ihm sogar zu Beginn einen ausschließlich beratenden Charakter einräumen um ihn zu etablieren. Eine Resolution einer Versammlung die alle Menschen dieser Welt repräsentiert kann manchmal mehr bewirken als direkte Aktionen einzelner Länder. Nur wer langsam geht kommt auch weit, right?

    I agree, wie man hier so schön sagt. Aus der UVNO sind wir schon lange ausgetreten. Und auch wenn unsere guten Freunde aus Tír da sehr viel Herzblut reinstecken, ist dieses Konstrukt leider nicht mehr das, was es mal war.


    Wissen Sie, durch unsere Erfahrungen mit Anläufen wie UVNO, United Council, League of Nations, Internationaler Rat, Völkerbund und wie sie alle heißen, habe ich recht wenig Vertrauen in den Versuch einer weltumspannenden Vereinigung. Die Interessen der Länder sind so unterschiedlich, viele sind nur auf ihren eigenen Profit aus. Nehmen Sie die Situation mit dem Trimontanen und den umliegenden Gebieten. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass man dort noch nicht versucht hat, Pottyland zu erobern und das anticäische Meer komplett zu kontrollieren. Oder die Situation in den Gebieten des ehemaligen Anturiens.


    Zudem sind große internationale Bündnisse unfassbar träge. Es vergehen Tage, manchmal Wochen, ehe eine gemeinsame Erklärung überhaupt ansatzweise formuliert ist. Kleine Bündnisse wie die damalige Dreifaltige Allianz haben sich sofort getroffen und gehandelt, dort waren die gemeinsamen Interessen klar formuliert und die gemeinsame Linie schnell abgesprochen.

    Mr Reis, das sind doch alle theoretische Probleme. Wir haben kaum Weiße Staatsbürger in West Nerica, darum existiert das Problem auch nicht - vollkommen gleich was die meisten Menschen hier denken oder nicht.

    Moment, verstehe ich Sie da richtig? Sagen Sie, es gäbe keinen Rassismus gegenüber Weißen in West Nerica, weil es hier keine Weißen gibt?


    Reis runzelt die Stirn.

    Unsere Währung ist leider nicht so stabil wie sagen wir der Öcke. Die Umrechnungskurse für eine Tura liegen zwischen 450 und 400 Nericans.


    tippt ein paar Zahlen auf dem Taschenrechner ein

    Das bedeutet, eine Öcke sind ungefähr 640 Nerican, wenn ich grob vom Durchschnittskurs zum Tura ausgehe... Ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler - worin sehen Sie die Gründe für diese starken Kursschwankungen?

    Granted, selbstverständlich müssen alle Parteien einen Vorteil aus solchen Verträgen ziehen. Wir haben zum Beispiel keinerlei Hanf in West Nerica. Das klingt doch vielversprechend, finden Sie nicht?

    Sofern der Konsum von Hanf hier legal ist und es einen Markt für Kleidung oder Medizin aus Hanf gibt - durchaus! Schließlich ist das eines unserer Hauptwirtschaftsgüter, das so wichtig ist, dass es bei uns ein Ministerium zur Überwachung der Hanfqualität gibt.

    Selbstverständlich. Nerica auf den Leinwänden der Welt. Sounds freaking awesome to me!

    Er lächelt

    Das freut mich zu hören! Ich kann mir da eine Kooperation sehr gut vorstellen und hoffe, dass viele Westnericans auch Freude am Schauspielern haben. Langfristig kann ich mir vorstellen, auch Künstler und Motivierte aus West Nerica dahingehend zu unterstützen, dass hier mindestens eine eigene Filmfirma entsteht. Zwar ist nach futunischer Ansicht Abhängigkeit ein Garant für Frieden, doch sehe ich gerade im kulturellen Bereich eine Abhängigkeit als zu starke Einschränkung der künstlerischen Freiheit.

    Kulturelle Zusammenarbeit liegt uns sehr am Herzen. Wir sollten unbedingt ausführlicher darüber reden. Vielleicht könnten wir einige Vorschläge sammeln und diese diskutieren?


    Wir hätten west nericanische Klassiker wie "Die Geschichte vom weinenden Zebra". Darin geht es um die Geschichte einer Nomandenfamilie, die mit ihrern Schafsherde in Ayos-Eboko lebt. Es wird ein weißes Zebra geboren, welches dann aber von seiner Mutter verstoßen wird. Erst durch eine Schafskopfsgeige wird die Zebramutter in einem uralten nericanischen Ritual dann doch dazu gebracht, ihr Junges anzunehmen. Sehr anrührende Geschichte und Pflichtlektüre in unserem Schulsystem.


    Oder wenn es etwas drastischer sein darf: "Beasts of a Void Nation". Eine recht gewalttätige Geschichte über einen Kindersoldaten wie sie nur auf Nerica geschrieben werden kann. Wirklich nur für Erwachsene zu empfehlen.

    Wenn es humorvoller sein darf, dann wäre "Hör mir auf mit Parabolspiegelkochern" vielleicht ein heißer Kandidat. Dort beschreibt eine nericanische Hausfrau die Ankunft einer NGO die versucht in der Wüste Parabolspiegelkocher aufzustellen nur um dann festzustellen, dass niemand bei 40 Grad im Schatten warme Mittagsmahlzeiten zubereitet sondern, dass ein Kühlschrank viel hilfreicher gewesen wäre. Das Buch basiert auf einer wahren Begebenheit.

    Reis macht sich Notizen


    Das klingt hervorragend! Gerade die Geschichte über die Kindersoldaten sollte die anticäische und hanarische Welt sehr deutlich darauf hinweisen, was für Zustände in Nerica teilweise herrschen und wo Unterstützung zwingend erforderlich ist.


    Er lacht

    Und die Geschichte mit den Parabolspiegelkochern klingt so witzig, dass ich sie gerne jetzt schon lesen würde.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Literatur auch über B.Ü.C.H.E.R. verlegt und in alle Welt verkauft werden kann. Natürlich erhalten die Autoren durch den Verlag eine faire Bezahlung. Die Details müssen die Autoren jeweils mit dem Verlag aushandeln, doch aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass noch niemand über den Tisch gezogen oder übervorteilt wurde.

    Selbstverständlich. West Nerica bringt sich mit Freude überall dort ein wo es Interesse an eine Stimme aus Nerica gibt. Leider gibt es nur geringes Interesse daran. Unsere Freunde in Verland wissen davon ein Lied zu singen.


    Ein vertrockneter Baum weigert sich nicht zu brennen, sagen wir in einem Sprichwort in West Nerica. Currently, it's the Völkerbund that's burning. Jegliche Versuche einen solchen Bund an Bedingungen zu binden die auf dem Ausschluss von Staaten basiert ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt.

    In puncto Völkerbund teile ich Ihre Meinung. Die Planungen dazu fingen schon vor 5 Jahren an - und nunmehr wurden Staaten zu einer Konferenz eingeladen, in der der Sitz diskutiert werden soll. Letzten Endes kann es Nichtmitgliedern vollkommen egal sein, wo der Völkerbund tagt. Und ein Völkerbund, der nicht alle Völker dieser Erde vereint, kann sich wohl kaum so bezeichnen.

    Und er ist dennoch eine Vereinigung von Weißen ohne Vertretung des Großteiles der Menschen auf dem Festland Nericas. Die UVNO ist jedoch heute ohne größere Bedeutung in der internationalen Diplomatie. Darum ist das zu verschmerzen. Es unterstreicht aber meine Argumentation, don't you agree?

    Nun, es ist nicht so, dass Westnerica der UVNO nicht beitreten könnte oder hätte beitreten können. Genauso steht es um die anderen nericanischen Staaten. Dort wird niemand ausgeschlossen, schon gar nicht strukturell oder rassistisch. Das ist jedenfalls mein Eindruck.

    Wir haben kaum Weiße in unsrer Bevölkerung. Rassismus damit auch eher ein Randproblem für uns auf lokaler Ebene.

    Sehen sich die wenigen Weißen Ihrer Bevölkerung denn einem gewissen Rassismus ausgesetzt? Ich hoffe, die Frage kommt richtig rüber - Ihre Wortwahl könnte unerfahrene Menschen zu der Annahme bewegen, Sie würden Ressentiments gegen Weiße hegen. Das ist natürlich Quatsch, sonst würden wir uns hier nicht so offen unterhalten. Doch lassen Ihre Andeutungen darauf schließen, dass es in der Bevölkerung diese Art von Ressentiments zumindest geben könnte.

    Zollfreier Warenverkehr ist nur bei sehr selektiven Produkten möglich. Wir können kaum mit den Preisen industrieller Produktionsstätten im Ausland konkurrieren. Bei einer totalen Öffnung werden unsere Märkte überschwemmt. Mein Farmer hier kann mithalten wenn beispielsweise gefrorene Hühnerbrüste zu tausenden aus Fabriken für 99 ₦ das Pfund hier ankommen. Wir haben kleine Betriebe und es wäre eine Katastrophe wenn die zumachen würden. Forty percent of our businesses are small and medium enterprises.

    Verzeihung, ich bin über die Wechselkurse nicht ganz im Bilde. Wieviel wäre ein Nerican in, sagen wir mal... Turanischen Tura?

    Die Bedenken verstehe ich natürlich. Doch müssen diese Entgegenkommen in beide Richtungen funktionieren und sich in etwa die Waage halten. Es hat ja auch jede Nation ihre eigenen Präferenzen, was den Im- und Export angeht.

    Eines unserer Hauptwirtschaftszweige - die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Hanf - ist vor allem im Inland tätig, da der verwendete Rohstoff in vielen Ländern verboten ist. Der Export von Alkoholika trifft zwar in vielen Ländern auf Gegenliebe, unterliegt aber den natürlichen, jugendschützenden Beschränkungen.

    Kennen Sie die Kinokette ULTRAPLEX? Die wäre - gerne auch in Zusammenarbeit mit Produktionsfirmen aus Pottyland - eine gute Möglichkeit, westnericanische Kultur und ihre Werte einer breiten, internationalen Masse zugänglich zu machen. Egal, ob im Rahmen einer Dokumentation oder eines Spielfilms - mit dem Kino erreicht man eine breite Masse.

    Auch unser Literaturverlag B.Ü.C.H.E.R. verschifft die dort verlegten Werke in alle Welt. Ein Reiseführer, ein kulturell geprägter Roman oder ein Comic könnte auf Ihr Land positiv und kulturell aufmerksam machen.


    Er legt ihr zwei Prospekte vor - eines vom ULTRAPLEX und eines von B.Ü.C.H.E.R..

    Sicher, sicher. Aber es leben kaum Menschen in diesem Gebiet. As I told you before, es ist mehr eine Sache von Nationalstolz diese Gegend zu befrieden denn eine Notwendigkeit.

    Gut, das ist natürlich eine innere Angelegenheit West-Nericas. Und ich danke Ihnen, dass Sie meine Neugierde befriedigt haben. Generell denke ich, dass dies ein sehr befriedigender Aufenthalt werden wird.


    Bei dem viertletzten Wort schaut er aus den Augenwinkeln unauffällig zu Rose rüber

    West Nerica ist selbstverständlich nicht einzige Stimme des vergessenen Kontinents. Aber immerhin ist unsere Stimme näher an dem was Nerica möchte als eine Stimme aus ... sagen wir ... Alberina.


    Wenn Sie mich so fragen, dann denke ich, dass Nerica gehört werden möchte. Als gleichberechtigter Partner. Auch sollten die Nachteile des Imperialismus dringend ausgeglichen werden. Die Startbedingungen in diesem Teil der Welt sind die Folge der imperialistischen Historien der Großmächte und kein reines internes Problem Nericas. Wir hatten schlicht nie die Chancen wie sie andere hatten. Und das aufgrund von Entscheidungen die in fernen Ländern getroffen wurden.

    Ich muss gestehen, dass mir dieser Teil Nericas und die Hintergrundgeschichte nie in diesem Ausmaß bekannt waren. Mit Tír und Aquatropolis sehe ich blühende Nationen. Gut, man könnte natürlich überlegen, ob die aquatropolischen Weltherrschaftspläne aus einem Minderwertigkeitskomplex resultieren, der jahrelanger Unterdrückung geschuldet ist - aber ich bin kein Psychologe. So eine These halte ich für sehr gewagt.


    Ich kann natürlich nicht für ganz Antica sprechen, sondern nur für Pottyland - aber ich sehe unser Gespräch durchaus auf Augenhöhe an und bin sehr interessiert an allem, was Sie mir zu erzählen haben. Die Nachteile des Imperialismus auszugleichen ist jedoch eine Aufgabe aller Staaten. Vielleicht hilft da auch eine aktive Außenpolitik, um zu zeigen, dass Westnerica eine starke Stimme hat, die ihre Meinung offen kund tut?

    Gegen Idealismus ist doch nichts einzuwenden. Es sind nicht die kleinen Schritte, sondern die undenkbaren, die Menschen am Ende in Geschichtsbücher bringen. Nur gibt es Wunden die zu tief sind um in Vergessenheit zu geraten.


    Und Sie dürfen nicht den strukturellen Rassismus außer Acht lassen. (...)

    Als nericastämmiger Mensch hat man es auf dieser Welt in aller Regel schwerer etwas zu erreichen. Die Strukturen begünstigen zumindest fahrlässig diese Tatsache. Idealismus ist daher dringend, sehr dringend notwendig in der heutigen Welt, in my humble opinion. Ein Lichtblick ist immerhin, dass die Vereinigten Staaten von Astor schon viele Präsidenten hatten deren Vorfahren von diesem Kontinent kamen.

    Nun, was den Papst angeht - da bin ich nicht im Bilde. Religion ist eine Art von Philosophie, die ich respektiere, aber nicht selbst lebe.

    Und in einem Punkt muss ich Ihnen sachlich widersprechen: Die UVNO hat seit jeher ihren Sitz in Droch Aímsir, Tír Na nÓg, also auf nericanischem Gebiet.

    Auch weiß ich nicht, ob ich Ihrer Wahrnehmung da vollumfänglich zustimmen kann. Gerade in Astor sieht man - von der jetzigen Administration abgesehen - häufig Menschen mit nericanischem Phenotyp in wichtigen Positionen. In Pottyland ist der Anteil nericanischstämmiger Menschen relativ klein, doch bin ich sehr froh über Miss Phoebe Ashford, die als stellvertretende Geschäftsleiterin der R.E.I.S. den Laden am laufen hält und faktisch das Geschäft leitet.

    Damit möchte ich strukturellen Rassismus nicht kleinreden oder relativieren. Doch ich kann schwer einschätzen, wie groß seine Auswirkungen tatsächlich sind.

    Zu diesem Thema möchte ich auch noch anmerken, dass die futunischen Emire international hochgradig anerkannt sind. Da Futuna ebenfalls zum Kontinent Nerica zählt, darf man diese Tatsache dabei nicht vergessen.


    Was wäre denn Ihr Vorschlag, um dem strukturellen Rassismus zunächst regional, auf lange Sicht aber international zu begegnen?

    Wir sind uns schon einig, dass es sinnvoller ist durch pottyländische Gewässer zu fahren und ein paar Tage zu sparen. Sofern die Steuern und Hafengebühren nicht zu hoch sind zumindest. Am Ende ist alles immer eine Frage des Preises, nicht wahr? Aber gerade wenn ein Absatzmarkt auf dem Weg nach Antica liegt, dann wäre es ja wirtschaftlicher Unsinn nicht in Fjördovien zu halten. Sie sollten diese Erdnüsse wirklich in den Bars zu Hause verteilen. Ich hoffe die Menschen in Pottyland haben keine Erdnuss-Allergie. Das wäre sehr ungünstig für uns.

    Von Erdnuss-Allergien weiß ich zum Glück nichts ;)

    Pottyland hat den Vertrag über Hoheitsgewässer ratifiziert. Damit endet die pottyländische Wirtschaftszone ca. 370 km vom Festland aus. Diese zu durchfahren ist natürlich nur möglich, wenn ein entsprechendes Abkommen getroffen wird.

    Soweit ich weiß, verlangen wir für die Durchfahrt der Hoheitsgewässer keine Abgaben. Allerdings muss ich gestehen, dass ich über die Höhe der Hafengebühren nicht im Bilde bin. Das werde ich jedoch gerne in Erfahrung bringen.

    Grundsätzlich streben wir einen zollfreien Waren- und Dienstleistungsverkehr an. In puncto Steuern weiß unser König, der interimshalber auch Wirtschaftsminister ist, jedenfalls besser Bescheid. Was ich Ihnen aber sagen kann: Wer mit uns zusammenarbeitet und dies vertraglich absichert, ist finanziell besser gestellt als Länder, mit denen keine Abkommen bestehen.

    Was den Osten angeht ... nun ehrlich gesagt nicht. Wen kümmert es wo die Grenze liegt um ob sie sicher ist? Da gibt es nichts. Die Ölquellen müssen abgesichert sein und der Rest ist eher eine Frage der nationalen Ehre denn eine Notwendigkeit. In der Wüste lässt sich auch nichts anbauen ... und für Sandburgenwettbewerbe können wir auch nach Kukum fahren, nicht wahr?

    Nun, ja, schon - aber erwähnten Sie nicht auch Unruhen in diesen Gebieten?

    Ich wusste gar nicht, dass Pottyland eine so aktive Kultur- und Sportszene hat. Das ist ja großartig!

    Vielen Dank, Rose :) Darauf bin ich auch sehr stolz.

    Ich dagegen kann sehr sportlich sein, wenn ich möchte.

    Ich hoffe, dass du mir das noch zeigen wirst... ;)


    Das waren jetzt drei Punkte - und schon wird es schwierig, die letzten beiden Punkte zu sortieren. Was ist wichtiger - Sport, Philosophie, Politik?


    Man kann natürlich nicht über Pottyland reden, ohne König Potty von Pottystein, unseren Souverän und den Hüter unserer Verfassung, zu erwähnen. Er herrscht seit mittlerweile 18 Jahren gütig und weise über das Königreich. Seine Entscheidungen sind stets bedacht und mit Weitsicht getroffen, er hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen des Volkes und richtet sein Handeln immer danach aus, das bestmögliche für sein Volk zu erreichen.

    Wir sind eine konstitutionelle Monarchie, doch de facto könnte der König sämtliche Macht alleine ausüben. Das wirkt auf dem Papier vielleicht wie eine Art Diktatur, doch ist ein Machtgefüge immer so zu verstehen, wie es faktisch ausgestaltet wird. Der König trifft keine Entscheidung, ohne sich ausgiebig mit den Experten zu diesem Thema zu beraten - seien es die Minister, Botschafter oder die Bürger. Jeder findet bei ihm ein offenes Ohr und er erkennt Leistungen nicht nur an, sondern belohnt sie großzügig.


    Und der letzte, aber nicht unwichtigste, Punkt ist mit Sicherheit der schon kurz angerissene Sport. Wir lieben Sportarten, je verrückter, desto besser. Neben Fußball, Baseball, Eishockey und Sackhüpfen sind auch Sportarten wie Eierlaufen, Handtuchwerfen, Sommerlochgolf oder das RödRemische RasentRaktorRennen (RRRRR) unglaublich beliebt. Und wie schon erwähnt: Unsere Teams sind grundsätzlich nicht nach Geschlechtern getrennt. Männer, Frauen und Diverse spielen gemeinsam, einfach weil sie es können.


    Er leert sein Glas Orangensaft - nach den langen Ausführungen hat er Durst bekommen.

    Der größte Unterschied ist wohl die Geschichte, nicht wahr? Nercia war nie sonderlich im Fokus der Weltöffentlichkeit. Die Hälfte des Kontinents ist heute noch in Besitz von Kolonialherren aus Antica. Was Nercia möchte spielt in den fernen Mamorpalästen im Norden doch kaum eine Rolle. Einige wenige Länder aber konnten sich befreien. Darunter West Nerica. Ja, wir haben nicht den Reichtum um überall mitzuhalten. Aber wir haben unseren Stolz. Wir sind frei und selbstbestimmt. Etwas, das nur wenige Menschen auf unserem schönen Kontinent von sich behaupten können.

    Nun, der Kontinent Nerica ist tatsächlich recht wenig im Fokus der Öffentlichkeit, das stimmt. Und wenn, dann dominieren Krisengebiete wie Farnestan & al-Bathia die Medien. Ist das gerecht? Ich denke nicht.

    Allerdings befindet sich ein großer Teil der futunischen Hegemonie im Nordosten Nericas. Futuna ist ein langjähriger Partner Pottylands. Und ich kann nur den futunischen Sternentraumtee empfehlen, danach schlafen Sie wie ein Baby.

    Die Anzahl nennenswerter eigenständiger Staaten in Nerica ist leider auch überschaubar. Neben Westnerica kommen mir da nur Schwarzhahnland, Verland und Aquatropolis in den Sinn. Unsere Freunde aus Tír Na nÓg sind ja ein wenig vorgelagert auf einer Insel, allerdings befindet sich Rajansa in Nerica.


    Aber da Sie es ansprechen - was möchte Nerica, in Ihren Worten?

    Das ist auch der Grund für viele unsere Eigenheiten. Die meisten Menschen in unserem Land lieben Besucher. Touristen sind willkommen. Geschäftliche Dinge dagegen sind schwieriger. Sie müssen eines in West Nerica verstehen, Mr Reis: Wenn so viele der eigenen Vorfahren auf Plantagen gearbeitet haben oder verschleppt wurden beeinflusst das einen Menschen.
    Sie würden Probleme haben Menschen zu finden, die für einen Chef mit weißer Hautfarbe arbeiten würden. Diese Dinge erinnern die Bürger West Nericas an die blutigsten und dunkelsten Momente ihrer eigenen Familiengeschichte.

    Das kann ich natürlich verstehen. Ich hoffe sehr, dass dieses Trauma überwunden werden kann. In Pottyland spielen Herkunft und Hautfarbe keine Rolle und ich hoffe sehr, dass diese Einstellung eines Tages auf der ganzen Welt verbreitet ist. Ja, da bin ich ein Träumer und Naivling... oder Idealist, wie man möchte.

    Es gibt aber selbstredend auch schönere Dinge als die Geschichte in West Nerica: Beispielsweise eine Kultur, die für viele Bewohner Anticas exotisch anmuten dürfte. Oder die besten Erdnüsse der Welt! Wussten Sie, dass in West Nerica fünf Erdnusssorten wachsen? Die in ihrer Lieblingsbar in Pottyland sind, mit Verlaub, nur Ausschussware dagegen!


    Ich würde mich freuen Ihnen ein paar Säcke an Erdnüssen mitgeben zu können. Wir bauen gerade eine Initiative auf um sie zu vermarkten.

    Das Angebot nehme ich liebend gerne an - und das Logo ist sehr prägnant! Die Nachfrage an Knabbersachen, gerade Erdnüssen, ist bei uns sehr groß.

    Wie auch immer. Auch unsere geologische Lage ist nicht von schlechten Eltern, that's for sure. Im Norden beginnen die ersten Ausläufer des tropischen Regenwalds während wir im westen Kokospalmen und weiße Sandstrände auf Kukum unser Eigen nennen dürfen. Der Osten ist dagegen weniger segensreich. Im Marketing würde man Ayos-Eboko vielleicht ein "El Dorado for sandboarders" nennen. In Wirklichkeit ist die Gegend unwirtlich, sandig und kaum einladend. Ich will Ihnen nichts vormachen, Mister Reis. Es ist selbst für Nericaner gefährlich sich dort aufzuhalten. Die willkürliche Grenzziehung und das unwegsame Gelände gepaart mit dem Mangel an Wasser sorgen noch heute, so viele Jahre nach Ende der Kolonialzeit, für soziale Spannungen. Innenpolitisch ist die Region eine einzige Katastrophe.

    Vor allem liegt Westnerica direkt am Ozean. Das ist nicht zu verachten, findet doch ein beträchtlicher Teil des Welthandels per Schiff statt. Ein großer und wichtiger Umschlaghafen liegt in Fjördstovien, im Nordosten Pottylands. Und es ist kaum möglich, vom Süden aus nach Antica zu kommen, ohne pottyländische Hoheitsgewässer zu durchqueren.


    Wie sehen denn die Pläne für den Osten aus? Bestehen Möglichkeiten, diese Region zu stabilisieren und zu kultivieren?

    Erwähnenswert ist vielleicht noch unser Militär. Leider haben die Jahre der Fremdbestimmung auch radikalere Kräfte hervorgebracht. Weite Teile des Staatshaushaltes fleißen in den Ausbau der Landesverteidigung. Not a pleasant development, if you'd ask me. Aber erzählen Sie das den Generälen oder dem Prime Minister. Die ticken da leider wie ein Großteil der Bürger in West Nerica. Es mag verständlich sein. Wir dachten schon einmal, dass unser Land und unsere Menschen nichts zu fürchten brauchen. Dann kamen die Sklavenhändler mit Gewehren.

    Ich persönlich teile ich diese Angst nicht. Die Welt ist eine andere heutzutage. Aber wie das eben mit Angst so ist - mit Objektivität ist es schwer gegen starke Gefühle anzukommen.

    Ich bin froh, dass Sie so über das Militär denken. Letzten Endes ist es wohl leider notwendig, ein solches zur Landesverteidigung zu unterhalten - auch wenn ich davon ein sehr großer Kritiker bin. Doch die Angst blockiert die Köpfe vieler Leute und ein funktionierendes Militär verschafft zumindest das Gefühl von Sicherheit für einige Leute. Mich hingegen macht es eher nervöser.

    Und was wären die fünf Dinge die es über Pottyland ... oder dich selbst ... zu sagen gäbe?

    Rose wickelt ihre Harre frech grinsend um einen ihrer Finger.

    Die fünf Dinge über mich spare ich mir lieber für nach den dienstlichen Besprechungen auf... oder lasse dich sie herausfinden ;)


    Über Pottyland gibt es unfassbar viel zu erzählen. Das auf fünf Dinge zu beschränken, wird schwierig, aber ich versuche es.


    An erster Stelle steht bei uns natürlich der Humor. Wir Pottyheads lachen viel und gerne, über alles mögliche. Der pottyländische Humor geht zurück auf meinen Vorfahren Karl Auer, den Erfinder der Schwerkraft und der Kalauer. Ihm zu Ehren feiern wir den ersten April eines jeden Jahres mit einer Salve an guten und grauenhaften Witzen, um ihm an seinem Todestag zu ehren. Dank ihm (und mir) haben wir auch das Ministerium für Kalauer und schlechte Witze, dem ich als Minister vorstehe und das sicherstellen soll, dass Pottyland nie zu ernst wird.


    Mindestens genau so wichtig und prägend ist bei uns die Aufgabe des Sexualministeriums. Dieses stellt sicher, dass eine sexuelle Grundversorgung in Pottyland stets gewährleistet ist, die Amüsierbetriebe höchsten hygienischen und professionellen Standards entsprechen, über Verhütung hinreichend aufgeklärt wird und - am wichtigsten - die Gleichberechtigung aller Geschlechter und Gender uneingeschränkt besteht. Unter anderem darum gibt es bei uns auch nur gemischte Sportteams, was es uns beinahe unmöglich gemacht hatte, bei der diesjährigen World Football Trophy anzutreten.


    Sehr prägnant für Pottyland und in aller Welt ist natürlich die Kultur. Pottyland ist unheimlich musikalisch. Unsere Teilnehmer haben bisher jeden MSAMC - den Micronation Sound and Music Contest - gewonnen und Pottyland besitzt die einzige mir bekannte international tätige Firma, die sich um Jingles, Werbungen, Soundtracks, Erkennungsmelodien und alles andere akustische bezieht.

    Zur Kultur gehört natürlich auch die Literatur. In unserem Büchverlag B.Ü.C.H.E.R. werden Werke von Autoren aus aller Welt veröffentlicht, unter anderem auch Biographien wichtiger Persönlichkeiten wie Chmuhl Pansen, Kannimal Lecken, Pawel B. Axelrod oder anderen.

    Ich war einfach mal so frei und habe eine kleine Auswahl mitgebracht...


    Er holt ein paar Bücher aus seiner Aktentasche und legt sie auf den Tisch.


    Rose, vielleicht interessiert dich das Buch Das Mädcheninternat - Best Days of my Life ja... aber bitte erst lesen, nachdem ich wieder nach Hause gereist bin ;)

    Unsere aktuellen Bestseller sind der Thriller Vergeltungsschlampe, der auch verfilmt wurde und aktuell in unseren Kinos läuft, sowie der Roman Falsche Freunde und die hervorragende Kombination aus Kinderbuch und Reiseführer Mit dem Obersten Hirten und Leoly zu den Frosta-Inseln. Falls es Sie und dich interessiert, wünsche ich viel Spaß - und wenn nicht, freut sich bestimmt jemand anders darüber.


    So, wo war ich stehengeblieben? Ach ja, Kultur. Dazu zählt auch bei uns das Kino. Die Kinokette ULTRAPLEX erfreut sich international großer Beliebtheit, viele internationale Filmproduktionsfirmen beteiligen sich daran. Und wer Museen und so etwas mag, wird in Karlstadt auf der Nordinsel fündig. Strenggenommen gehören auch der Konsum von Alkohol und Hanf zu unserer Kultur, aber das driftet auch sehr in den Bereich Wirtschaft hinein und damit hätte ich einen Punkt "geschunden":

    Er schneidet sich auch einen Bissen ab und probiert den Beju.


    Schuldig? Ich bitte Sie - das ist ein Gastgeschenk, als Zeichen unserer Dankbarkeit und als Grundlage für gute Gespräche.


    Lächelnd isst er noch ein paar Bissen.


    Sie haben nicht untertrieben. Es schmeckt wirklich sehr gut. Es geht nichts über ein gutes Essen in angenehmer Atmosphäre.


    Dabei schaut er Rose einen kleinen Moment länger an als Umuto - und mit einem etwas breiteren Lächeln.


    Aber ja, wir sollten auch über das Geschäftliche reden. Was wären die fünf Sachen, die Sie einem komplett unbelesenen Fremden sagen würden, um Westnerica zu beschreiben?

    Thank you :)


    Nachdem er sicher gestellt hat, dass die Damen sich auch setzen, nimmt er auf dem Stuhl Platz


    Und wissen Sie was? Ich mag das sehr. Andere Staaten bauen protzige Gebäude, richten sich piekfein ein und erschaffen eine Scheinwelt, um zu blenden. Das ist hier nicht der Fall.


    Ich muss schon sagen - ich bin beeindruckt. Der Markt war ein Erlebnis, Ihr Büro ist so herrlich ehrlich und Sie beide sind ein ungewöhnliches, aber hervorragendes Team. Und Ihr Neffe schien auch sehr nett zu sein - ja, die Welt ist unglaublich klein, da stimme ich Ihnen zu.


    Mit einem kurz abwesenden Blick denkt Reis über die Pause nach "Ich bin verdammt gut" nach. Bisher kann er das unterschreiben.

    Oh, keine Sorge. Unser König ist ein gütiger König. Gut, er hält es mir manchmal vor, dass ich mich heimlich im Schloss mit seiner damals minderjährigen Tochter getroffen und sie geschwängert habe... Aber er erkennt meine Dienste für unser Land auch an, hat mich mehrfach ausgezeichnet und ist zudem unheimlich stolz auf seine Enkeltochter.

    Aber ich bin beeindruckt davon, wie gut Sie sich mit meinem Heimatland auskennen,... Rose :) Nennen Sie mich einfach "Lordi", das tun die meisten.


    Er schaut sich im Büro um und lächelt die Ministerin an


    Ein wirklich gemütliches Büro haben Sie hier. Und tatsächlich steht Beju bereit! Ich bin rundum begeistert!

    Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Sie wirken so, als habe das unerwartete Treffen mit Ihrer Verwandtschaft Sie ein wenig aus dem Konzept gebracht.